Schon in kleinsten Konzentrationen sind Hormone im Blut messbar (in Pikogramm: 1 Pikogramm = 1 Billionstel Gramm) und arbeiten dabei mit großer Effektivität. Jedes „zu viel” oder „zu wenig” – jede Dysbalance in diesem sensiblen Regulationssystem - kann weitreichende körperliche Konsequenzen haben: belastende Befindlichkeitsstörungen aber auch behandlungsbedürftige Erkrankungen. Viele Faktoren können ursächlich an einer hormonellen Verschiebung beteiligt sein: organische Einflüsse (z.B. altersbedingtes Nachlassen der körpereigenen Hormonproduktion, Schilddrüsenprobleme, Nebennierenschwäche, Entfernung der Gebärmutter, Entfernung der hormonproduzierenden Eierstöcke) aber auch zunehmende Belastungen durch hormonaktive Substanzen aus der Umwelt (z.B. Xenohormone), Kontrazeptiva („die Pille”), hormonell belastete Ernährung, Kosmetika mit Hormonanteilen.
... Ja, wer denkt da schon an Hormone?
Vielleicht liegt die Ursache der Erschöpfung und Abgeschlagenheit in einer Nebennierenschwäche?
Und die „Stresshormone” Cortisol, Aldosteron, DHEA , Adrenalin, Noradrenalin werden nicht in ausreichender Menge gebildet, bzw. stehen nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.
Dem Haarausfall und dem Übergewicht liegt möglicherweise eine nicht diagnostizierte Schilddrüsenunterfunktion mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen zugrunde?
Auch die häufig quälenden „Wechseljahresbeschwerden” (trockene Schleimhäute, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen) können durch hormonelle Ungleichgewichte (z.B. Östrogen, Progesteron, Testosteron) verstärkt sein.
Die vielfältigen Beschwerdebilder aus dem Blickwinkel einer hormonellen Balance oder Dysbalance zu betrachten eröffnet neue regulative therapeutische Möglichkeiten.
Hormonbalance – aber wie?
Fehlende Hormone zu ersetzen – das ist nicht das vorrangige Ziel. Die Basis der Therapie bildet vielmehr die Stimulation und Reaktivierung hormoneller Regelkreise, um dadurch eine ausreichend hohe Hormonausschüttung zu gewährleisten. Sanft und individuell.
Die Grundlage für mögliche Therapieoptionen bilden die ausführliche Anamnese, die klinische Untersuchung, die Auswertung der übrigen Laborbefunde, sowie der Hormonspeicheltest.