Als Epidemie des 21. Jahrhunderts bezeichnet die Internationale Diabetes-Föderation (IDF) diese Stoffwechselerkrankung. 6-8 Mio. Typ-2-Diabetiker gab es nach Angaben der WHO im Jahr 2006 allein in Deutschland.
Erschreckend ist: Millionen Deutsche wissen nicht, dass sie "zuckerkrank" sind! „Zuckerkrankheit“ - eine Stoffwechselerkrankung mit teilweise lebensbedrohlichen Folgen wie zum Beispiel: Gefäßerkrankungen (diabetische Mikro- und Makroangiopathien) im Bereich des Herzens, der Nieren und des Auges (Netzhaut), aber auch Nervenschädigungen (Polyneuropathien) mit gefürchteten Spätschäden wie dem „diabetischen Fuß“ oder Wundheilungsstörungen (z.B. bei Ulcus cruris).
Das „Wohlstandssyndrom” oder „Metabolisches Syndrom” bei dem Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und eine gestörte Insulinwirkung gemeinsam auftreten, gilt als Vorstufe zum Altersdiabetes – „Typ-II-Diabetes”.
Was jedoch noch vor Jahren als „Altersdiabetes” bezeichnet wurde, betrifft heute zunehmend auch jüngere Altersgruppen:
die Anzahl der jungen und jugendlichen „Diabetiker” steigt erschreckend.
Oder: Insulin - „Mangelware”?
Nicht unbedingt. Die Mehrzahl der Diabetes-Typ-II-Patienten verfügt über ausreichend gebildetes Insulin.
Aber warum kann es dann seine volle Wirkung nicht entfalten? Das Bauchspeicheldrüsenhormon Insulin sorgt dafür, dass Traubenzucker (Glucose) als Hauptenergiespender aus dem Blut in die Körperzellen gelangen kann und verhindert einen zu starken Blutzucker-Anstieg v.a. nach den Mahlzeiten. Jedoch erschöpft ein ständiges Überangebot an Nahrung (v.a. zuckerhaltig und mit hohem Fettanteil) die Fähigkeit der Körperzellen auf Insulin zu reagieren: sie werden insulinresistent!
Eine extreme Herausforderung für die Bauchspeicheldrüse: sie reagiert mit einer erhöhten Insulinproduktion bis zur Erschöpfung; die produzierte Insulinmenge reicht nun nicht mehr aus, den Blutzuckerspiegel zu senken.
Risikofaktoren
für die Entstehung des „Metabolischen Symdroms” und die drastische Zunahme der Erkrankungszahlen an Diabetes-Typ-II sind vor allem:
• Übergewicht
• Fehlernährung: vermehrter Konsum von Nahrungsmitteln
mit geringem Nährwert („Fast-Food”, Weißmehlprodukte,
zuckerhaltige Getränke, etc.)
• Bewegungsmangel
• Mangel an Vitaminen und Vitalstoffen
Unspezifische Symptome – oder erste Anzeichen?
Beginnende Diabetes-Typ-II Erkankungen gehen häufig mit unspezifischen Symptomen einher:
- Sehstörungen
- schnelle Erschöpfbarkeit, Müdigkeit
- ständiges Hungergefühl
- häufiges Wasserlassen
- starkes Durstgefühl
- trockene, juckende Haut
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Gewichtsverlust
- Herz-Kreislaufbeschwerden
- Empfindungsstörungen in Armen und Beinen
Diabetes Typ II – ein Teufelskreis und (k)eine Lösung?
Die Diagnose Diabetes-Typ-II ist nicht selten ein „Zufallsbefund“.
Ein wichtiger Teil der Diagnostik ist die Blut-Laboruntersuchung. Sie ermittelt die aktuelle Konzentration des Blutzuckers.
Lösungsansätze ergeben sich vor allem durch die umfassende Betrachtung der persönlichen Lebensumstände, evtl. Stressbelastungen, Vor- und/oder Begleiterkrankungen (z.B. Unter-/Überfunktion der Schilddrüse), Ernährungsgewohnheiten, die Gesamtstoffwechselsituation des Patienten.
Die Behandlung des Diabetes-Typ-II erfolgt häufig mit sog. oralen Antidiabetika oder Insulingaben (Injektion).